Rezepte aus einem Kriegskochbuch anno 1916

Die Kochkiste

sehr zu empfehlen

Will die Hausfrau beim Kochen Zeit und Feuer sparen, so bediene sie sich der Kochkiste.

Setzt sie die Speisen angekocht hinein, so kann sie dieselben nach einiger Zeit fertiggekocht herausnehmen und sie braucht sie nur noch zu würzen. Jede Hausfrau kann sich diese so praktische Kochkiste selbst herstellen. Alle Speisen, die längere Zeit kochen müssen, lassen sich vorzüglich in der Kochkiste gar machen. Ein Anbrennen und Überlaufen ist hierbei völlig ausgeschlossen.

Will man sich eine Kochkiste anfertigen so nehme man eine Holzkiste mit gut schließendem Deckel, lege auf den Boden der Kiste eine dicke Schicht recht fest gestampfter Holzwolle oder Heu oder auch Zeitungspapierschnitzel: auf diese Schicht stellt man 2 möglichst geradwandige Kochtöpfe und stopft um diese herum alle Zwischenräume, auch die Ecken der Kiste, recht fest mit dem gleichen Material aus. Das Kissen zum zudecken der Töpfe muß auch ziemlich fest gestopft sein und gut passen. Ist die Kochkiste soweit fertiggestellt, so werden die Kochtöpfe herausgenommen und das innere und die Holzwolle mit Stoff überzogen.

Alle Speisen, die man in der Kochkiste gar machen will, müssen auf dem Herd angekocht werden. Man rechnet zum Ankochen ¼ der ganzen Kochzeit. Der Deckel darf in den letzten 5 Min. nicht vom Topf genommen werden. Das Gericht muß stark kochen, wenn es in die Kochkiste gestellt wird und der Deckel der Kochkiste muß sofort geschlossen werden. Längeres stehen in der Kiste schadet dem Geschmack der Speise nicht.

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